Wie smart nutzen Sie Ihr Phone?
Wer Bildmaterial für Webseiten verwenden will, der achtet selbstverständlich auf die Dateigrößen. Schließlich geht es um Ladezeiten und die sind in den meisten Fällen wettbewerbsrelevant. Ein mobilfreundlicher Page Speed ist ein wichtiger Ranking-Faktor bei der Suchmaschine mit den bunten Buchstaben. Auch bei Social Media gibt es für Bilder Empfehlungen zu Formaten und maximale Upload-Kapazitäten, um sie auf den Datenautobahnen befördern zu können.
Demnach liegen den Vorgaben wirtschaftliche beziehungsweise logistische Notwendigkeiten zugrunde. Jedenfalls ist dies vielfach zu lesen bei Hostern und Web-Agenturen, die in ihren Blogbeiträgen zum Thema Bildoptimierung auf die Zufriedenheit der Nutzer und gute Suchmaschinenplatzierungen abheben.
Ressourceneffizienz ins Bewusstsein rücken
Das ist zwar absolut richtig, jedoch muss dem dringend ein bewusstseinserweiterndes Argument hinzugefügt werden: Datenmengen klein zu halten, ist aktiver Klimaschutz.
Leider machen sich darüber noch viel zu wenige NutzerInnen Gedanken, bevor sie Fotos in den sozialen Kanälen teilen: Ist es das Bild wert, es weiterzuleiten? Wenn ja, kann ich es in seiner Größe optimieren?
Noch viel weniger wird die Größe von Email-Anhängen geprüft. Im Vergleich zu früher erlauben die Email-Anbieter, viel größere Datei-Anhänge zu versenden.
Da kann es schon mal vorkommen, dass einem ein lieber Verwandter eine mehrere MB-große verlustfreie Raw-Datei aus seiner Kamera ins Postfach legt.
Versteckter Energieverbrauch begünstigt laxen Umgang
Dass Datenübertragungen Strom in nicht unerheblichem Maß verbrauchen, merkt der Absender höchstens daran, dass es eine ganze Zeit dauert bis die Datei versandt ist. Den Energieverbrauch für seine Sendung muss er nämlich nicht gesondert zahlen, obwohl er damit Kosten verursacht. Der wird getragen aus einer Mischfinanzierung von Provider-Gebühren, Werbeeinnahmen und Datenverkäufen.
Letztere ermöglichen Messenger-Diensten wie Telegram und WhatsApp Sprachaufnahmen als bequeme Kommunikationsform anzubieten. Allerdings brauchen die Datenpakete, die für Audio durch´s Netz gehen, ebenfalls ordentlich Rechenleistung. Sie sind ungleich größer als die, in denen Textnachrichten gebündelt werden. Die Bequemlichkeit hat also ihren versteckten Preis.
Verhaltensändernd wirken würde da sicher, wenn die UserInnen die Kosten am eigenen Geldbeutel spürten. Nein, wir wollen nicht zurück in die Zeit als die Nutzung des Internets nach Minuten abgerechnet wurde. Aber wir brauchen digitale Aufklärung darüber, welchen CO2-Abdruck wir mit unserem Nutzungsverhalten auslösen.
Neue Argumentationslinie für mehr digitale Verantwortung
Die eingangs beschriebenen Gründe, warum geringe Dateigrößen relevant sind, heben allein die wirtschaftlichen Aspekte hervor. Der bedeutendste Faktor aber ist der ökologische, dessen ökonomische Bedeutung gar nicht hoch genug bemessen werden kann.
Unter bewusstem, digitalem Konsum versteht man bislang hauptsächlich, das Smartphone ab und zu auszuschalten. Die Definition sollte aber auch einschließen, sich verantwortlich gegenüber der exponentiell wachsenden Datenmengen zu zeigen, denn: